Die uns anvertrauten Kinder ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten, ist ein wichtiger Grundsatz unserer pädagogischen Arbeit. Dieses Ziel wollen wir erreichen, indem wir ihnen helfen, die Welt zu erleben, zu verstehen und in ihrer Vielfältigkeit zu begreifen.
Wir arbeiten so, dass jedes Kind ein gutes Vertrauen in seine Fähigkeiten bekommt. Dazu geben wir dem Kind “Spiel-Raum” für seine individuelle Entwicklung. Im täglichen Spiel lernt das Kind und kann sich dabei ungezwungen und frei entfalten.
Zusätzlich werden durch eine anregende Spiel- und Lernumgebung, durch Projekteinheiten und gezielte Angebote in Groß- und Kleingruppen, die körperliche, musische, kreative, geistige, emotionale und soziale Entwicklung der Kinder gefördert.
Unsere Arbeit soll und kann die Erziehungsaufgabe der Familie nicht ersetzen, sondern nur unterstützen und ergänzen.
Sozial-emotionale Entwicklung
Durch die Beziehung des Kindes zu Kindern und Erwachsenen erfahren sie sich selbst, erlangen Vertrauen, Geborgenheit und Selbständigkeit.
In der Kindergruppe wird das soziale Miteinander geübt und gelernt. Bestehende Regeln einzuhalten und neue zu entwickeln, ist hierbei ein wichtiger Bestandteil.
Gefühle werden ernst genommen und gemeinsam mit den Kindern nach entsprechenden Verhaltensweisen gesucht.
Ein Kind, das seinen Wert kennt, wird ein sicheres Individuum, das ein Gefühl für So- lidarität, Gleichheit, Demokratie und Verantwortung entwickelt.
Ein wichtiges Werkzeug für die sozial-emotionale Entwicklung des Kindes sind für uns Rituale im Kindergarten. Hierzu gehört ein geregelter Tagesablauf mit freiem Spiel- geführten Angeboten- Frühstück- Spielen im Freien-Stuhlkreis.
Weitere Rituale finden die Kinder im Jahresablauf, in den Jahreszeiten und in der christlichen Erziehung.
Sprachentwicklung
Die Sprache ist für uns Menschen das wichtigste Kommunikationsmittel. Das Sprechen lernen ist eine elementare Lernleistung des Kindes. Durch das Sprechen kann es sich mitteilen, sowie Gedanken und Gefühle ausdrücken. Die Freude und Motivation zum Sprechen schaffen wir durch eine Vielzahl von Sprachanlässen wie Stuhlkreise, Kreis- und Singspiele, Märchen und Buchbetrachtungen sowie im alltäglichen Umgang miteinander.
Digitale Medien
Heutzutage gehört digitales Spielzeug zum Alltag der Kinder. Sie sind einem immer massiver werdenden Kommerz ausgesetzt. Natürlich gehören diese Medien zu unse- rem modernen Zeitgeist und sind nicht wegzudenken.
Dennoch ist uns sehr bewusst, was sie in einer Kinderssele anrichten können: Vereinzelung, Verlust sozialer Erfahrungen, Phantasielosigkeit, eingeschränkte Kommunikationsfähigkeiten, Bewegungsarmut. Deshalb sind die digitalen Spielgeräte ausserhalb der Kindergartenzeit einzusetzen. Somit hat das Kind ausreichend Zeit und Gelegenheit, das vielfältige Angebot des Kindergartens zu nutzen.
Natur mir allen Sinnen erleben
Für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung brauchen Kinder die Natur. Sie spricht mit ihrer Vielfalt alle Sinne wie Hören, Fühlen, Tasten, Riechen und Schmecken an.
Das Spielen mit Naturmaterialien wie Laub, Erde, Sand, Was- ser und Matsch ermöglicht den Kindern ein intensives Erleben der Jahreszeiten. Hierbei gilt der Grundsatz:
“Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung”, denn Kinder lieben es auch bei Regen, Wind und Schnee draußen zu spielen.
Durch die Lage unseres Kindergartens ha- ben wir die Möglichkeit, mit den Kindern einen regelmäßigen Waldtag zu verbringen. Er bietet ihnen unterschiedliche Lern-, Erfahrungs- und Spielmöglichkeiten.
Die Kinder lernen hierbei den richtigen Umgang mit der Natur, sowie den Respekt vor Pflanzen und Tieren.
Das räumlich uneingeschränkte Spielen wird gefördert und das ohne vorgegebene Spielmaterialien!
Körperpflege und Gesundheit
Der Kindergarten kann bei der Körper- und Gesundheitspflege nur ergänzend die Erzie- hung der Eltern unterstützen:
a) Händewaschen
– Die Kinder waschen sich nach jedem Toilettengang die Hände.
– Vor und nach den Mahlzeiten werden die Hände gewaschen.
b) Toilettengang
– Das Ziel ist der selbständige und angemessen Toilettengang.
– Die nötige Hilfestellung wird den Kindern hierbei angeboten.
c) Zahnpflege
Das Zähneputzen gehört in die Verantwortung der Eltern!
Der Kindergarten unterstützt die Eltern durch regelmäßige Angebote zum Thema “Zahnprophylaxe”. Z.B. Besuch der Zahnärztin im Kindergarten, “Zahn- putzwochen” in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt, Thematisierung “Gesunde Ernährung”.
d) ausgewogene Ernährung
Im Laufe des Vormittags nehmen wir gemeinsam mit den Kindern ein zweites Frühstück ein.
Um den Kindergartentag mit Energie und Freude beginnen zu können, wäre es schön, wenn die Kinder das erste Frühstück bereits zu Hause eingenommen hätten. Das Frühstück ist eine sehr wichtige Mahlzeit für die Kinder.
Bewegung und Spiel
Bewegung ? – Spielen? – Wichtig für die Entwicklung?
-Bewegung ist unmittelbarer Ausdruck kindlicher Lebensfreude.
-Bewegung trägt zur Förderung der Gesamtentwicklung der Kinder bei.
-Bewegungssicherheit gibt Kindern mehr Selbstvertrauen.
-Bewegung und Wahrnehmung, dieses Zusammenspiel ist eine wichtige Schlüsselfunktion für die Kinder.
In unserem Kindergarten stehen den Kindern vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, ihre Bewegungsfreude auszuleben:
Laufen / Klettern / Springen / Kriechen / Rennen / Hüpfen / Toben / Träumen / Spüren / Lauschen / Stille empfinden / zur Ruhe kommen
Wir nutzen dazu den Garten, den Kindergartenflur, den Gemeinderaum, den Wald, eine Schulturnhalle.
Bewegung braucht einen Ausgleich, dies bieten Ruhe- und Entspannungsangebote.
Die Kinder können diesen Ausgleich erleben in Traumstunden, Phantasiereisen, Yoga, Klanggeschichten, Märchenstunden und vielen anderen Momenten.
Tiergeschütze Aktivität
Die positive Wirkung von Tieren auf die kindliche Entwicklung ist seit langem bekannt und die nutzen wir in unserem Kindergarten.
Die bloße Anwesenheit des Hundes bewirkt bei den Kindern eine Stärkung ihrer sozialen und emotionalen Kompetenzen.
Es gibt einen ausgebildeten Berufsbegleithund, der an mehreren Tagen in der Woche mit den Kindern in einem Gruppenraum mehrere Stunden verbringt.
Die Begegnungen finden unter fachgerechten Bestimmungen statt und haben zum Ziel, den Kindern im spielerischen freudigen Umgang mit dem Hund Respekt und Achtung zu vermitteln, damit sie dieses Verhalten und Wissen auf Begegnungen mit Hunden im öffentlichen Bereich übertragen können.
Christliches Profil
Unser Kindergarten ist ein Teil der Kirchengemeinde und es ist uns wichtig, dass wir am Leben der Gemeinde teilnehmen. Christliche Werte, wie Toleranz, Achtung allen Lebens und friedlicher Umgang miteinander sind uns selbstverständlich.
Durch das Erleben von Vertrauen und Geborgenheit machen die Kinder erste Erfahrungen christlichen Zusammenlebens.
Wir sensibilisieren die Kinder, die Schöpfung zu achten. Die religionspädagogischen Inhalte machen wir an den Fragen und Erfahrungen der Kinder, sowie am Kirchenjahr fest.
Wir feiern gemeinsame Kindergartenan- dachten und pflegen christliche Rituale, wie z. B. Tischgebete im Alltag.
Das letzte Kindergartenjahr
Die Entwicklung eines Kindes beginnt bereits im Mutterleib und setzt sich nach der Geburt im Leben fort. Mit dem Eintritt in den Kindergarten holen wir das Kind bei sei- nem jeweiligem Entwicklungsstand ab und begleiten es bis zum Schuleintritt.
Im letzten Kindergartenjahr nehmen die Kinder eine ganz besondere Rolle ein: die es zukünftigen Schulanfängers. Sie sind nun die „Großen“.
Um den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule reibungslos zu gestalten, besuchen wir mit den Kindern ihre künftige Grundschule. Hierbei nehmen die Kinder am Unterricht teil. Dadurch lernen die Kin- der ihre Schule kennen und können einen positiven Bezug zur Schule aufbauen.
Der Kindergarten übernimmt die Aufgabe, die zukünftigen ABC Schützen auf die Schule unterstützend vorzubereiten.
Er fördert spielerisch und ohne Leistungsdruck die Grundvoraussetzungen für einen guten Start in die Schule:
• Sprachentwicklung
• Emotionale und soziale Stärke
• Konfliktfähigkeit
• Logisches Denken und Merkfähigkeit
• Ausdauer und Konzentration
• Konkurrenzfähigkeit
Durch gezielte Kleingruppenarbeit innerhalb der Gesamtgruppen, fördern wir diese wichtigen Entwicklungsschritte des Kindes. Vielfältige Angebote und Exkursionen machen runden diese Zeit ab.
Ein besonderer Höhepunkt ist die Übernachtung mit allen Schulanfängern im Kindergarten.
Der Kindergarten begleitet die Schulkinder bei ihrem Einschulungsgottesdienst in unserer Kirche.
Wir feiern gemeinsame Kindergartenandachten und pflegen christliche Rituale, wie z. B. Tischgebete im Alltag.